Baruth/Mark kämpft für kurze Wege zum Arzt

29.08.2021

Die Stadt Baruth/Mark kämpft für kurze Wege zum Arzt:

Am Sonntag gab es in Baruth/Mark rund um das Alte Schloß einen Aktionstag für ein Gesundheitshaus in Baruth/M. Auf mehreren Wegen setzen sich die Einwohner:innen von Baruth/Mark für ein Medizinisches Versorgungszentrum der besonderen Art ein. Ich konnte mich heute bei meinem Besuch davon überzeugen, wie wichtig und wie vielfältig das geplante Medizinische Versorgungszentrum mit Hausärzten, Gesundheitshotel, Heilpraktikern, Labor, Bewegungsraum oder Café für Baruth/Mark ist.

Allerdings steht das geplante Gesundheitszentrum auf der Kippe. Daher unterstütze ich die Initiative von Landrätin Kornelia Wehlan, die sich mit einem dringenden Hilferuf an Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher gewandt hat, gemeinsam mit dem Innenministerium nach einer Lösung zu suchen.

Worum geht es:

In dieser sehr ländlich geprägten Region herrscht ein akuter Mangel an praktizierenden Hausärzten. Diese Situation wird sich weiter verschärfen, da das Alter einiger Ärzte hoch und die hausärztliche Versorgung ernsthaft bedroht ist, sobald ein weiterer Arzt ausscheidet.

Trotz vielfältiger Bemühungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung konnten bisher keine Ärztinnen und Ärzte gewonnen werden. Seitens der Stadt Baruth/Mark gibt es jetzt die Idee, ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu errichten, um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum auch zukünftig sicherzustellen. Träger soll die kommunale Gesundheitszentrum Baruth/Mark gGmbH werden. Mit der beabsichtigten Einrichtung eines MVZ in kommunaler Trägerschaft übernimmt die Stadt eine Vorreiterrolle im Land Brandenburg.

Die Stadt Baruth/Mark hat hierfür die Kommunalaufsichtsbehörde des Landkreises um die Erteilung der kommunalaufsichtsrechtlichen Genehmigung zur Abgabe einer selbstschuldnerischen Bürgschaft gebeten.

Nach derzeitiger Rechtslage kann diese Genehmigung nicht erteilt werden. Eine solche Bürgschaft darf die Kommunalaufsicht Gemeinden nur für Investitionen, nicht jedoch für den Betrieb von Einrichtungen genehmigen. Da aber die Kassenärztliche Vereinigung bei den Vertragsverhandlungen auf die Bürgschaftsübernahme besteht, geht das Projekt derzeit nicht voran. Für Baruth/M. stehen bereits drei Ärzt:innen bereit. Allerdings ist jetzt eine schnelle Entscheidung für das kommunale Gesundheitszentrum notwendig. Die heute geführten Gespräche mit Bürgermeister Peter Ilk, Landrätin Kornelia Wehlan sowie dem Stadtverordnetenvorsteher Michael Ebell haben mir Hoffnung dahingehend gemacht, dass eine Lösung gefunden werden kann.

Auch bei der Bedarfsplanung gibt es Handlungsbedarf. Derzeit sind bei der Bedarfsplanung der Hausärzte die Mittelzentren und vor allem die Einwohnerzahl ausschlaggebend. Die Landrätin Kornelia Wehlan hat deshalb bereits vor vier Wochen an Gesundheitsministerin Nonnemacher appelliert, dass zusätzlich zum Faktor Bevölkerung auch ein Flächenfaktor als Bemessungskriterium bei der Ärzte- Bedarfsplanung herangezogen wird. Sie wirbt dafür, "... dass das geplante MVZ in kommunaler Trägerschaft in der Stadt Baruth/Mark ein Modellprojekt für Brandenburg wird."

Das unterstütze ich ausdrücklich und meine, das jetzt ist schnelles Handeln geboten ist, um den ländlichen Raum nicht weiter von der gesundheitlichen Versorgung abzuhängen.

 

Die drei neuen Ärzte für Baruth/M.: Judith Berger, Fabian Bornkessel und Reinhild Nass (nicht auf dem Foto)

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