Blumen zum Internationalen Frauentag überreicht

08.03.2014

Blumen zum Frauentag? Das ist kein angestaubtes Ritual, sondern auch eine Art der Auseinandersetzung mit der Gleichberechtigung. Zum Internationalen Frauentag überreichte ich mit Vertretern der Basisorganisation DIE LINKE Zossen am Samstagvormittag in Zossen mehrere dutzend Blumen an die Verkäuferinnen auf dem Marktplatz, im Netto Supermarkt, im Dänischen Bettenlager und an die Mitarbeiterinnen im Tierheim Zossen.

Im Schnitt verdienen Frauen in Deutschland heute immer noch 21 Prozent weniger für die gleiche Arbeit. Vor allem Frauen im Dienstleistungsbereich und im Einzelhandel sind von Dumpinglöhnen betroffen. Auch am 103. Internationalen Frauentag sind Frauen vielen gesellschaftlichen Benachteiligungen ausgesetzt. Zugleich freute ich mich über die durchweg positive Resonanz der Aktion. Bei der Gelegenheit bot sich mir die Möglichkeit, viele Gespräche mit den Bürgerinnen der Stadt zu führen.

Um gleiche Rechte für Frauen und Männer herzustellen, gilt es nach wie vor Barrieren und Benachteiligungen weiter abzubauen. Das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist und bleibt aktuell. Die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie gehört zu den wichtigsten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Von einer dem Bevölkerungsanteil entsprechenden Repräsentanz in Führungspositionen sind Frauen noch immer weit entfernt.

Viele Forderungen der Frauenbewegung sind auch heute noch lange nicht erfüllt. Im Gegenteil, gerade die heute im Niedriglohnsektor arbeitenden Frauen sind wieder mehr auf ihren Partner angewiesen als früher. Gleichberechtigung sieht anders aus. Selbstbestimmtes Leben ebenso.

Der Frauentag ist aber zugleich ein Tag, an dem Frauen mit Stolz auf das bisher Erreichte zurückblicken können, ein Grund zum Feiern.

Hintergrund:
Die Frauenbewegung begeht den Internationalen Frauentag bereits seit über 100 Jahren. Als Begründerin gilt die Sozialistin Clara Zetkin. Auf ihre Initiative beschloss am 27. August 1910 die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages. Im März 1911 versammelten sich erstmals Frauen in Deutschland, Dänemark, Österreich, Schweden und in der Schweiz. Sie kämpften um das Frauenwahlrecht, forderten politische Mitbestimmung, gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen sowie mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz. In den USA war bereits 1909 erstmals ein Frauentag ausgerufen worden.

In seiner Geschichte wurde der Frauentag geliebt, belächelt und vergessen: Während der Nazi-Diktatur war er verboten, stattdessen wurde der Muttertag genutzt, um die Ideale der arischen Frau zu propagieren. In der DDR wurde der Tag dagegen jährlich gefeiert. In Westdeutschland wurde die Tradition erst von der 68er-Generation wiederentdeckt.

Am 8. März 1977 wurde der Internationale Frauentag von den Vereinten Nationen (UN) offiziell zum Feiertag erklärt. Heute geht es dabei meist um Themen wie Gleichstellung im Arbeitsleben, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Gewalt gegen Frauen.

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