Demo in Klausdorf gegen industrielle Massentierhaltungsanlagen
16.11.2013
„Wer Tiere quält, wird nicht gewählt!“, „Tourismus statt Tierfabrik“, „Haben Sie heute schon Antibiotika gegessen?“ - mit diesen und anderen Transparenten machten am Samstag, den 16.11.2013, in Klausdorf rund 200 Einwohner auf ihre Anliegen aufmerksam.
Sie demonstrierten gegen industrielle Massentierhaltungsanlagen in der Region und machten eindrucksvoll deutlich, dass sie sich für eine gesunde Umwelt, für sanften Tourismus und für gesunde Lebensgrundlagen sowie für einen sauberen Mellensee einsetzen. Veranstalter war die Bürgerinitiative und Unterstützer der Bürgerinitiative Klausdorf zur Verhinderung von industriellen Tiermastanlagen.
Der bunte Demonstrationszug, mit vielen Transparenten, Trillerpfeifen und Trommeln, setzte sich am Hotel Morada in Bewegung und führte zum Rathaus der Gemeinde Am Mellensee. Dort machten Herr Prof. Dr. Oehler (BI Klausdorf), Frau Dowhaluk (Fischerei Mellensee), Frau Konzack (Hotel Seeblick), und Frau Frey (BI Klausdorf) auf die Probleme aufmerksam, die mit der industriellen Massentierhaltung bzw. mit der industriellen Landwirtschaft verbunden sind.
Kritisiert
wurde, dass die Preise für landwirtschaftliche Flächen explodieren.
Zeitgleich nimmt die Eigentumskonzentration auch in Brandenburg zu
und branchenfremde Investoren zieht es in den Agrarbereich. Das
Phänomen wird auch als “Landgrabbing” bezeichnet und hat
weitreichende Konsequenzen.
Das
ursprüngliche Ziel der Agrarpolitik war Nahrungssicherheit zu
bezahlbaren Preisen und ein existenzsicherndes Einkommen für die
Bäuerinnen und Bauern zu gewährleisten. Doch heute stiftet die
Agrarpolitik mehr Schaden als Nutzen: Überschüsse und
Verschwendung, ökologische und soziale Zerstörung, Höfesterben und
Verödung ländlicher Regionen.
Die
industrielle Fleischproduktion verbraucht jährlich Millionen Tonnen
meist gentechnisch verändertes Futtersoja, das in den
Herkunftsländern (meist Südamerika) mit katastrophalen Folgen für
Gesellschaft und Umwelt produziert wird.
Speziell
die Gewerbetreibenden der Tourismuswirtschaft sehen sich durch
idustrielle Massentierhaltungsanlagen in ihrer Existenz bedroht.
Betont wurde, dass der Mellensee die „Perle“ der gemeindlichen
Entwicklung ist. Gerade der Mellensee würde durch industrielle
Massentierhaltungsanlagen und durch die damit verbundenen
Auswirkungen, wie beispielsweise durch die Folgen der
Gülleausbringung, belastet werden.
Der
Protest, den die Bürgerinitiative gegen eine solche
Masssentierhaltungsanlage in Klausdorf sehr schnell organisiert hat,
hat bereits Wirkung gezeigt. Der Betreiber hat beschlossen, das
Projekt zu beenden. Geplant war in Klausdorf eine Schweinemastanlage
für 5000 Tiere. Genehmigt ist hingegen die Vergrößerung einer
industriellen Schweinemastanlage im Ortsteil Saalow. Hiergegen
richtet sich nun verstärkt der Protest der BI.
Marianne
Frey, Sprecherin der BI, übergab an den Bürgermeister, Frank
Broshog, 3.142 Unterschriften gegen industriellen Tiermastanlagen in
der Gemeinde Am Mellensee.
Der
Bürgermeister dankte der BI dafür, dass sie mit umfangreichen
Informationen, die Diskussion zu dieser Anlage begleitet hat.
Zugleich sprach er sich für regionale Wirtschaftskreisläufe aus und
er kritisierte die Auswirlungen der Energiewende der Bundesregierung.
In der nächsten Gemeindevertretersitzung werden die Unterschriften
vorgelegt und das Thema industrielle Massentierhaltungsanlagen in der
Gemeinde wird diskutiert.