Der Rad- und Wanderweg am Nottekanal muss endlich gebaut werden

13.02.2014

Erneut ist in Zossen die Diskussion zum Bau des Rad- und Wanderweges am Nottekanal entfacht. Einen Tag nach dem der Tourismusausschuss die Ergebnisse einer Befragung zum Tourismus präsentiert hat, wonach der Tourismus in Zossen große Potenziale hat, die aber bislang nur unzureichend genutzt werden, hat der Bauausschuss für die Streichung des touristischen Projektes am Nottekanal aus der Prioritätenliste votiert. Bei der Befragung zum touristischen Potential wurde deutlich, das dass größte Potenzial im Radtourismus gesehen wird. Dahinter folgen Wandern und Wassersport. In der Stadtverordnetenversammlung (SVV) am 12.03.2014 werde ich dafür plädieren, dass der Rad- und Wanderweg am Nottekanal auf Position 1 der Prioritätenliste verbleibt und endlich realisiert wird.


In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch, den 12.02.2014, plädierte eine knappe Mehrheit der anwesenden Mitglieder für die Streichung des Nottekanalweges aus der Prioritätenliste der Stadt Zossen, obwohl es seit Jahren Beschlüsse der SVV gibt, wonach die etwa 2.650 Meter des Europawanderweges E10 entlang des Nottekanals in Richtung Mellensee
naturverträglich befestigt werden sollen.

Schon seit September 2008 ist die Strecke auf Mellenseer Gebiet fertig. Auf der Zossener Gemarkung gab bzw. gibt es hingegen immer wieder vermeintliche Probleme.

Bei dem Projekt Nottekanalweg geht es um die am meisten frequentierte touristische Hauptachse in der gesamten Region, die zudem parallel zur Draisinenstrecke und dem Nottekanal, dessen Fahrrinne 2011 vertieft wurde, verläuft und die für touristische Komplexangebote von großer Bedeutung ist. 

Zossen und die Gemeinde Am Mellensee hatten vor Jahren den gemeinsamen Wegebau verabredet. Am Mellensee baute 2008  mit Fördermitteln den 1.345 Meter langen Teil auf der Mellenseer Seite aus. Der Bereich bis zur Schleuse wurde mit Betonsteinpflaster befestigt (für Fahrzeuge zur Wartung der Schleuse). Der weitere Wegeabschnitt wurde mit einer wassergebundenen Decke naturverträglich befestigt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 144.889 Euro.

Auch Zossen beantragte seinerzeit Fördermittel und erhielt 2008 einen Zuwendungsbescheid über 164.768 Euro. Die Summe sollte zwischen Anfang Januar und Ende September 2009 ausgegeben werden. Doch Zossen baute den Weg nicht und die Fördermittel gingen verloren. Die Stadt Zossen hatte den Weg – der eigentlich als Rad- und Fußweg gedacht ist –  ursprünglich auch für Kraftfahrzeuge aller Art geplant, was sich in hohen Kosten niederschlug. Für die Sanierung der Gewölbebrücke waren 205.000 Euro plus stolze 462.000 Euro für den Wegeausbau veranschlagt.

Um die Kosten zu reduzieren und um das Projekt naturverträglich zu gestalten fassten 2010 die Stadtverordneten den Beschluss, die Planungen zu ändern und wie in Mellensee eine wassergebundene Decke vorzusehen. Poller sollen den Durchgangsverkehr verhindern. Passiert ist seitdem auf diesem Teilstück des Europawanderwegs bis heute  nichts, obwohl im Haushalt hierfür Geld eingestellt ist.


tl_files/music_academy/Aktuelles/notte02.jpg
Mit wassergebundener Decke naturverträglich hergestellter Europawanderweg am Nottekanal in Am Mellensee

Zurück