Entwicklungskonzept für den Zossener Stadtpark wird Ende März präsentiert

14.03.2012

Seit Mitte 2010 versucht der Ausschuss KTL sich mit der Umsetzung des Beschlusses „Pflege- und Entwicklungskonzept für den Stadtpark Zossen" zu beschäftigen. Nachdem ich am 16.02.2012 darauf hingewiesen habe, dass eine Bachelorarbeit von Miriam Brzank (TU Berlin) seit Ende September 2010 fertig in der Stadtverwaltung vorliegt, kommt offensichtlich Bewegung in die Sache. Die MAZ beschäftigte sich mit dem Thema und die Bürgermeisterin kündigt nun an, dass Ende März die studentische Arbeit präsentiert werden soll.

(http://www.carstenpreuss.de/index.php/aktuelles-uebersicht/items/gartendenkmalpflegerisches-konzept-fuer-den-stadtpark-zossen-liegt-seit-ueber-einem-jahr-in-der-schublade.html)

Hier der Beitrag der Zossener Rundschau vom 14.03.2012 von Nadine Pensold:

Frischer Atem für die grüne Lunge

Ende März sollen die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Arbeit zum Stadtpark Zossen vorgestellt werden

ZOSSEN - Es sind keine schmeichelhaften Worte, die eine Berlinerin über den Zossener Stadtpark verliert: verwahrlost und armselig sei sein Zustand. Es sind Einschätzungen, die aus einer Bachelor-Arbeit stammen, die eine Studentin der Technischen Universität (TU) angefertigt hat. Ihr Schriftstück sorgt aber nicht wegen des Inhalts für Verstimmung in Zossen.

Seit Monaten wartet Carsten Preuß auf das wissenschaftliche Ergebnis einer Untersuchung im Stadtpark, die vor knapp zwei Jahren durchgeführt wurde. Kürzlich stieß er zufällig auf besagte Abschlussarbeit, die bereits im Spätsommer 2010 abgeschlossen wurde. Er wirft Bürgermeisterin Michaela Schreiber nun vor, das Dokument dem Ausschuss für Kultur, Tourismus und Landesgartenschau (KTL) vorenthalten zu haben. Er habe sich regelmäßig im Rathaus nach dem Stand der Dinge erkundigt. „Da ist man schon irritiert, wenn man merkt, dass die Arbeit schon lange fertig ist."

Michaela Schreiber liegt tatsächlich seit Januar eine CD mit der Bachelor-Arbeit vor. Die eigentlichen Ergebnisse der Untersuchung vom Mai 2010 befinden sich ebenfalls auf dem Datenträger. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Bachelor-Arbeit, sondern um ein wissenschaftliches Dokument des Master-Studiengangs Denkmalpflege. Die Ergebnisse seien von hoher Qualität, bescheinigt Caroline Rolka, Lehrbeauftragte an der TU Berlin und Professorin für Gartendenkmalpflege. Fertiggestellt wurden Bestandsaufnahme und Beurteilung der Denkmalsubstanz vergangenen Sommer. Seither wurde die Auswertung immer wieder verschoben, sagt Schreiber. Die zeitliche Verzögerung sei aber nicht schlimm. Ein Jahr mehr oder weniger mache in der langen Planungszeit nicht viel aus. Caroline Rolka war verwundert über die lange Gesprächspause: „Ich hatte den Eindruck, dass sich die Stadt nicht mehr wirklich für die Ergebnisse interessiert hat." Da es sich bei den Ergebnissen um interne Daten der TU handelt, werden diese nicht publiziert. An diese Vorgabe will sich auch Schreiber halten: „Ich habe der Universität zugesichert, die Ergebnisse nicht zu veröffentlichen, bevor ein Gespräch stattgefunden hat." Eine Auswertung im Rathaus ist für Ende des Monats avisiert. Erst danach will die Bürgermeisterin den KTL-Ausschuss über das wissenschaftliche Papier informieren.

Dann könnte Schwung in die Sanierungspläne für den Park kommen. Die Vorstellungen gehen dabei weit auseinander. Carsten Preuß orientiert sich bei seinen Ideen am Denkmalschutz. Den Springbrunnen möchte er in seiner gewohnten Form sanieren. Wichtige Baustellen sind für ihn die Treppe am Eingangsportal und die Freistellung und Säuberung der Burgruine. Er findet: „Der Park hat mehr verdient, als nur ein Transit-raum zu sein. Die Lust zum Verweilen muss wieder geweckt werden." Michaela Schreiber will ebenfalls eine lebendigere Grünanlage: Bei der Gestaltung hätte sie gerne mehr Freiheiten. Ginge es nach ihr, würde zum Beispiel der Springbrunnen mit Betonwanne einem ebenerdigen, modernen Wasserspiel weichen.

„Ich habe das Gefühl, dass man sich in Zossen nicht im Klaren ist, wo man mit diesem Park hin will", fasst es Caroline Rolka zusammen. Sie weiß, dass die DDR-Architektur nicht zu den beliebtesten Stilen gehört. Dennoch sei der Park „eine Perle seiner Zeit", betont die Professorin. „Er hat eine extrem hohe Originalsubstanz, die man im Grunde erhalten sollte."

Um ein Konzept für die Sanierung zu liefern, biete die wissenschaftliche Arbeit eine gute Grundlage. Rolka rät aber dringend ab, die Bachelor-Arbeit künftig als Basis für die Pläne zu nutzen. „Diese Arbeit ist mit Vorsicht zu genießen. Die qualitativ hochwertigen Ergebnisse sind in der Master-Arbeit zu finden."

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