Handeln mit Konzept?

20.04.2012

Entwicklungen im Einzelhandel im Mittelzentrum Zossen – Bleibt die Innenstadt auf der Strecke?



Die Stadt tut sich sehr schwer mit Konzepten. Eine nachhaltige Stadtentwicklung erfordert aber z. B. eine gezielte Steuerung der Einzelhandels- und Zentrenentwicklung. Das ist in Zossen derzeit nicht ohne Weiteres zu erkennen.




Die Firma Lidl beabsichtigt in der Zossener Stubenrauchstraße 24 (gegenüber der Kaufland-Baustelle) einen Getränke- und Drogeriemarkt zu errichten.

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Nachmieter der ehemaligen Netto-Filiale in Zossen an der Gerichtstraße (gegenüber der Grundschule) ist der Betten- und Einrichtungsfachmarkt "Dänisches Bettenlager", der bereits am 7. Mai die neue Filiale eröffnen will. Ursprünglich wollte sich der Betten- und Einrichtungsfachmarkt am Standort Stubenrauchstraße (Kaufland) ansiedeln.

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Der Investor von Kaufland in der Stubenrauchstraße wartet derzeit auf die Baugenehmigung. Es soll noch Probleme mit dem Baugrund geben. Die Baufeldfreimachung ist indessen abgeschlossen. Neben Kaufland sollen sich auch andere Unternehmen niederlassen. Der Schuhmarkt Deichmann und die Textilkette AWG wurden bislang genannt. Mit einer Apotheke, einem weiteren Schuhmarkt, einer Zoohandlung, einem Baumarkt und anderen wird gesprochen.

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Ins Stocken geraten ist hingegen die geplante Ansiedlung des Drogeriemarktes Rossmann in der Zossener Innenstadt. Die Baugenehmigung liegt seit Monaten vor. Doch eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Offensichtlich kann der Investor derzeit nicht absehen, wie sich die Situation in Zossen entwickelt. Der geplante neue Drogeriemarkt neben Lidl und eine neue Drogerie in Klausdorf dürften die Situation für Rossmann erschweren. Das planlose agieren könnte letztendlich dazu führen, dass insbesondere die für mehrere Millionen Euro sanierte Innenstadt auf der Strecke bleibt.

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Hinzu kommt die Entwicklung in der Gemeinde Am Mellensee. Auch Am Mellensee gehört in den Versorgungsbereich des Mittelzentrums Zossen. Im Ortsteil Klausdorf entsteht derzeit ebenfalls ein neues Versorgungszentrum auf dem einstigen Firmengelände der Haustechnik. Der Bauträger Rebo Consult möchte auf dem 18 000 Quadratmeter großen Areal einen Edeka-Markt, eine Sparkassenfiliale, eine Ladenzeile mit Apotheke, die schon genannte Drogerie, einen Ein-Euro-Discounter und eine Kik-Filiale ansiedeln.

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(Einzel-) betriebswirtschaftliche Interessen und gesamtstädtisch orientierte Ziele und
Entwicklungsvorstellungen divergieren häufig. Dies kann eine positive Weiterentwicklung
der Stadt und im Speziellen ihrer Einzelhandelsstruktur hemmen. Ein Einzelhandelskonzept, wie es viele Kommunen aufstellen, kann Zossen helfen, ein attraktiver Standort für den Einzelhandel zu werden. Schließlich ist Zossen ein Mittelzentrum. Eine nachhaltige Stadtentwicklung erfordert eine gezielte Steuerung der Einzelhandels- und Zentrenentwicklung. Damit kann geregelt werden, nach welchen Gesichtspunkten der Einzelhandel in der Region geplant oder angesiedelt werden soll. Einen Beschluss hierfür hatte die SVV bereits gefasst, umgesetzt wurde er bislang leider nicht.

Eines der Ziele des Einzelhandelskonzeptes ist die Sicherung und Verbesserung der Attraktivität der Innenstadt. Es schafft auch Planungssicherheit für Investoren und zeigt Verlässlichkeit der Politik in bedeutsamen stadtentwicklungspolitischen Fragestellungen und Entscheidungen.

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