Herzliche Glückwünsche zum internationalen Frauentag

08.03.2017

Am 8. März 1910 erhielt Raymonde de Laroche als weltweit erste Frau die Lizenz ein Flugzeug zu fliegen, nachdem sie die Pilotenprüfung des Aèro Club de France bestanden hatte. Kühn etablierte sich die junge Frau in einer jahrelang nur Männern vorbehaltenen Domäne. Am 27. August 1910 beschloss die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz auf Initiative von Clara Zetkin die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages. Der erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Die politische Forderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen.

Leider müssen Frauen auch heute noch sehr viel Mut an den Tag legen, wenn sie den Männern tatsächlich gleichgestellt werden wollen. Denn auch über 100 Jahre später werden Frauen im Berufsleben diskriminiert. In der Bundesrepublik verdienen sie im Schnitt 20 Prozent weniger als Männer. Von einer dem Bevölkerungsanteil entsprechenden Repräsentanz in Führungspositionen sind Frauen noch immer weit entfernt.

Der Internationale Frauentag ist leider immer noch notwendig, um gleiche Rechte für Frauen und Männer herzustellen. Dafür gilt es nach wie vor Barrieren und Benachteiligungen weiter abzubauen. Das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist und bleibt aktuell. Die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie gehört zu den wichtigsten Herausforderungen unserer Gesellschaft.

In Deutschland findet sich – mit einem Anteil von 34 Prozent – eine auffallend hohe Verbreitung von Niedriglöhnen unter Frauen. Der Anteil der Männer liegt bei 16 Prozent. Dadurch sind Frauen heute wieder mehr auf ihren Partner angewiesen als früher. Gleichberechtigung sieht anders aus. Selbstbestimmtes Leben ebenso.

Die Pflege steht exemplarisch für die Arbeit von Frauen, die oft unbezahlt oder schlecht vergütet wird. Pflege ist weiblich – In Kliniken arbeiten zu 70 Prozent Frauen im Pflegebereich, in der Altenpflege liegt der Anteil bei 80 Prozent und oft sind dies Teilzeitbeschäftigungen. Dazu kommt, dass obwohl Pflegearbeit für die gesamte Gesellschaft hochbedeutsam ist, erfährt sie als typische Frauenarbeit kaum Wertschätzung.

In seiner Geschichte wurde der Frauentag geliebt, belächelt und vergessen: Während der Nazi-Diktatur war er verboten, stattdessen wurde der Muttertag genutzt, um die Ideale der arischen Frau zu propagieren. In der DDR wurde der Tag dagegen jährlich gefeiert. In Westdeutschland wurde die Tradition erst von der 68er-Generation wiederentdeckt. Am 8. März 1977 wurde der Internationale Frauentag von den Vereinten Nationen (UN) offiziell zum Feiertag erklärt.

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