Kunst aus der Sprühdose

28.08.2012

Trafohäuschen in Klausdorf ist farbenfroher Hingucker am Boden-Geo-Pfad

Am Boden-Geo-Pfad in der Gemeinde Am Mellensee gibt es seit dem Sommer einen echten Hingucker: Das bislang unscheinbare Trafohäuschen in der Klausdorfer Bahnhofstraße wurde von der Agentur Art-efx aus Potsdam neu gestaltet. Dazu sprühten die jungen Künstler einen typischen Ausschnitt der Klausdorfer Geschichte mit Spraydosen auf das Gebäude.

Entstanden ist eine perfekte Illusionsmalerei. Sie stellt eine Kipplore dar, von der gerade Ziegel abgeladen werden. An der Ladekannte zeigt eine historische Ansichtskarte die ehemalige Klausdorfer Ziegelei Ernst Arndt. Das Resultat zeugt von einem Blick für Maßstabstreue und Farbharmonie.

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Klausdorf erlangte wirtschaftliche Bedeutung durch zahlreiche Ziegeleien. Bereits 1698 wird eine Ziegeleischeune erwähnt. 1913 gab es hier 11 Ziegeleien, die über 50 Millionen Ziegelsteine produzierten. Überreste aus dieser Zeit wie Ringöfen, Gleisreste, Maschinenhäuser, Arbeiterhäuser, Ziegeleibesitzervillen sowie die vielen Tongruben existieren heute noch und werden durch den Boden-Geo-Pfad für Touristen erschlossen.

Das Transformatorenhäuschen in der Bahnhofstraße bot sich besonders dafür an, die Klausdorfer Geschichte darzustellen. Die unlängst unter Denkmalschutz gestellte Straße bildete das Rückgrat der verkehrsmäßigen Erschließung der Klausdorfer Ziegeleien. Sie ist daher auch Teil des Boden-Geo-Pfades. Für dessen Attraktivität sind auch die vielen kleinen Hinweise, historischen Zeugnisse und Anschauungsobjekte zur Ziegeleigeschichte wichtig.

Die Idee zu dieser Sprühaktion hatte ich bereits vor 2 Jahren. Die E.ON edis AG, Regionalbereich Ost Brandenburg, hat hierfür auch die Mittel bereit gestellt. Allerdings dauerte es einige Zeit bis zur Realisierung, denn die Auftragsbücher der Fa. Art-efx sind voll. Im Laufe von mehr als zehn Jahren hat die Firma deutschlandweit etwa 2000 bis 3000 Stationen in Kunstwerke verwandelt. Um die 400 bis 500 Farbdosen haben die Künstler im Gepäck, wenn sie auf Tour sind.

Schön wäre es, wenn nun auch noch die Glascontainer vor Ort verschoben würden, damit das Transformatorenhäuschen wahrgenommen werden kann.

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So sah das Transformatorenhäuschen noch vor wenigen Monaten aus.

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