Lebe wohl Deutschland

04.03.2014

Aus Anlass des 20. Jahrestages des Abzugs der sowjetischen Truppen zeigt die Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam eine Ausstellung mit Fotografien der Garnison Wünsdorf von Detlev Steinberg und Andreas Franke.

Vor 20 Jahren verließ die Westgruppe der sowjetischen Truppen das Territorium der Bundesrepublik Deutschland. Erst nach dem Mauerfall war es möglich, Zugang zu den bis dahin streng bewachten und abgeschirmten Kasernen zu bekommen. Detlev Steinberg fotografierte zwischen 1992 und 1994 den harten Alltag der Soldaten. Die einfühlsamen Momentaufnahmen zeigen auch den organisatorischen Kraftakt, mit dem in knapp vier Jahren mehr als 500.000 Soldaten, Offiziere, ihre Angehörigen und die komplette militärische Ausrüstung in die Heimat zurück geführt wurden.

Zehn Jahre später fotografiert und dokumentiert Andreas Franke in Wünsdorf die verlassenen Kasernen, Wohn- und Zweckbauten, die seit dem Abzug der sowjetischen Streitkräfte leer stehen und trotz des fortschreitenden Verfalls noch immer sichtbare Spuren der früheren Besatzungsmacht bewahrt haben.

Die Fotos der beiden Fotografen sind nun zusammen in der Ausstellung „Lebe wohl Deutschland“, der Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam zu sehen. Die Fotos zeigen Historie und die Gegenwart un d gehen damit weit über die bloße Darstellung des Abzugs einer militärischen Weltmacht hinaus. Ralf Christoffers, Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg, hielt die Eröffnungsrede am 4. März 2014. Er würdigte den Truppenabzug als eine diplomatische und logistische Meisterleistung. Der Anzug der WGT-Streitkräte war die weltweit größte Truppenbewegung in Friedenszeiten.

Musikalisch begleitete Sergej Himera die Ausstellungseröffnung mit Akkordeon & Balalaika.

Zeitgleich ist der Bildband „Wünsdorf I Вюнсдорф“ mit Fotografien von Detlev Steinberg und Andreas Franke im Mitteldeutschen Verlag erschienen. Das Nachwort stammt von Helmut Domke, dem früheren Bevollmächtigten für Konversion des Landes Brandenburg.

Die Ausstellung ist noch bis zum 18.06.2014 in der Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam
zu sehen, Haus 17, Heinrich-Mann-Allee 107 in 14473 Potsdam; Eingang: Friedhofsgasse. Öffnungszeiten: Montags bis Mittwochs, 9.00 bis 18.00 Uhr; Donnerstags und Freitags, 9.00 bis 15.00 Uhr. 

Vgl. auch:
In Vorbereitung: Вюнсдорф/Wünsdorf erinnert im Juni an den 20. Jahrestag des Abzugs der russischen Truppen aus Deutschland

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