Milch von glücklichen Kühen

08.08.2017

Am Montag, den 7. August 2017 war ich mit Kirsten Tackmann, auf ihrer Tour im ländlichen Raum im Wahlkreis 62 unterwegs. Unser zweiter Besuch galt der Gläsernen Molkerei in Münchehofe, einer Bio-Molkerei, die vor allem Milch von Bio-Landwirten aus Nord- und Ostdeutschland zu verschiedenen Milchprodukten verarbeitet. Begrüßt wurden wir von Klaus Frericks, dem Geschäftsführer der Bio-Molkerei.

Die Erzeugnisse aus Münchehofe finden sich inzwischen auch in den Bio-Theken großer Supermarktketten in ganz Deutschland. Klaus Frericks berichtete, dass die Gläserne Molkerei, mit seinen Betrieben in Münchehofe und dem mecklenburgischen Dechow inzwischen der zweitgrößte Biomilch-Verarbeiter in der Bundesrepublik ist. Zunehmend werden Produkte unter dem eigenen Label „Gläserne Molkerei“ produziert und vertrieben.

150 Bio–Landwirte sind Partner der Molkerei, die fair für die Arbeit bezahlt werden, um das Wohl der Tiere genauso zu sichern wie das Wohl der Menschen, die sie betreuen. Diskutiert wurde auch die Frage wie die regionale Verarbeitung und Vermarktung in den ländlichen Räumen noch weiter verbessert werden kann. Es ging aber auch um Fragen der Ausbildung und der Sicherung des Facharbeiternachwuchses. Die Bio-Produzenten wünschen sich von der Politik sowohl im Bund wie auch im Land vor allem Verlässlichkeit.

Insgesamt legte die Anlieferung von Bio-Kuhmilch in Deutschland 2016 auf ca. 800.000 t zu und erreichte damit ihren bisherigen Höchstwert. Der Anteil von Biomilch an der Kuhmilchanlieferung hat sich damit von 2,3 % in 2015 auf 2,5 % erhöht.

Die Krise am konventionellen Milchmarkt ging 2016 an den Bio-Milchviehbetrieben größtenteils vorbei. Der Abstand zur konventionell erzeugten Milch erreichte einen neuen Höchststand, weil viele Molkereien ihre Auszahlungsleistung sogar angehoben haben. Viele Betriebe sind seit 2016 in der Umstellungsphase.

Eröffnet wurde die für zwölf Millionen Euro gebaute Gläserne Molkerei im Jahre 2009. Seit 2014 gehört die Biomolkerei zur Schweizer Emmi AG. Mit der Hilfe aus dem Land des Käses soll die Produktion von hochwertigem Bio-Käse ausgebaut werden. 2017 hat die Gläserne Molkerei den pro agro Marketingpreis in der Kategorie "Ernährungswirtschaft" für das Produkt „Heumilch“ erhalten. Deutschlandweit genießt die Bio-Heumilch ein Alleinstellungsmerkmal. Bei der Verkostung konnte ich mich vom guten Geschmack der Heumilch überzeugen.

Die Bio-Heumilch entsteht durch die ursprünglichste Form der Milcherzeugung. Sie stammt von zertifizierten Bio-Bauernhöfen mit Weidehaltung, die überwiegend Gras und Heu an ihre Kühe verfüttern (mindestens 75 Prozent). Silage ist als Futter für die Tiere nicht erlaubt. Zudem wird die Milch nicht homogenisiert.

Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeiter, davon gut die Hälfte in Münchehofe. Der Brandenburger Standort ist dabei in der Produktion vorrangig für Käse sowie Frischmilch zuständig.

Auch die Gläserne Molkerei in Münchehofe zeigt, dass der ländliche Raum ein großes Potenzial besitzt.

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