Nein zu REWE in Dabendorf
05.03.2024
Nein zu REWE in Dabendorf!
Für Dabendorf gibt es Planungen für einen neuen REWE-Markt. Der Supermarkt soll 400 m entfernt vom Netto-Discounter an der Brandenburger Straße, 1.000 Meter entfernt vom LIDL-Superkarkt und 1.300 Meter von Kaufland entstehen. Es ist eine Verkaufsfläche von fast 2.000 m² geplant.
Die Beschlussvorlage wurde zwar von der Tagesordnung der SVV am 28.02. 2024 genommen, wird uns aber bald wieder beschäftigen.
Ich bin gegen den Bau eines weiteren Supermarktes in Zossen. Das will ich kurz begründen.
Der geplante Standort an der B 96 befindet sich in der Nähe weiterer Supermärkte. Eine solche Supermarktdichte ist aus meiner Sicht nicht wünschenswert. Die auf den ersten Blick "bunte" Händlerauswahl entpuppt sich als eine Erhöhung der Marktmacht der vier großen Supermarktketten.
Es sind nur vier große Supermarktketten, die die Lebensmittelbranche in Deutschland kontrollieren: Aldi, Edeka, Lidl und Rewe. Sie beherrschen etwa 85 Prozent des Marktes und diktieren den Herstellern die Preise und Regeln. Das gilt vor allem für kleine und mittlere Produzenten.
Zur REWE-Gruppe gehören neben REWE u. a. noch die Discounter Penny und Nahkauf und der Baumarkt Toom.
Zur EDEKA-Gruppe gehören neben den EDEKA-Filialen u. a. Netto Marken-Discount und Marktkauf sowie die Märkte von NP und Nah & Gut.
Zur Schwarz-Gruppe gehören Lidl und Kaufland.
Zur ALDI Gruppe gehören bekanntlich die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd
Auch bei den Bauernprotesten stand immer wieder der Einzelhandel in der Kritik. Seine Marktmacht, diktiert Niedrigpreise und sein Druck auf die Erzeuger haben großen Anteil an der Lage der Landwirtschaftsbetriebe. Landwirte blockierten daher auch Lager von Lidl, Aldi, Edeka etc.
Statt einen Discounter oder Supermarkt nach dem anderen zu genehmigen, sollte die Stadt die Nahversorgung in einigen Ortsteilen verbessern. Hier können "Tante Emma"-Läden, Hofläden zur Dirketvermarktung, die noch vorhanden Bäcker und Metzger unterstützt werden.
2020 gab es für Zossen ein Einzelhandelskonzept, dass im Auftrag von Edeka erarbeitet wurde und als Begründung für den neuen Edeka-Markt in Wünsdorf diente. Dieses Einzelhandelskonzept hat Zossen nicht geholfen.
Das es anders geht zeigt eine kleine Gemeinde im Niederen Fläming. In Wahlsdorf gibt es zwei Mittelpunkte: die stattliche Feldsteinkirche und den Dorfladen. Die Kirche entstand im 13. Jahrhundert mit Gottes Segen. Auch für den kleinen Dorfladen gibt es Unterstützung von ganz oben. Gelder der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) halfen ihn zu eröffnen und am Leben zu erhalten.
Im Laden kann man nicht nur 1000 kleine Dinge kaufen, sondern er hat auch Aufenthaltsqualität und dient als Nachrichtenbörse.
Bürgermeisterin Wiebke Sahin-Schwarzweller traf sich im Januar auf der Grünen Woche mit dem Präsidenten des Bauernverbandes, Joachim Rukwied, und sicherte die Unterstützung der Stadt Zossen für anstehende Aufgaben zu (vgl.: https://www.zossen.de/buerger/meldungen/gespraeche-ueber-politische-stabilitaet-im-laendlichen-raum/). Ein neuer Supermarkt, der die Marktdominanz der vier großen Supermarktketten festigt, gehört aus meiner Sicht nicht dazu.