Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
27.01.2013
Erinnerung auf dem Zossener Marktplatz
Am
Holocaust-Gedenktag wurde auch in Zossen an die Verbrechen der
Nationalsozialisten erinnert. Die Gedenkveranstaltung war Teil der
Veranstaltungsreihe „2013
– Zossen
erinnert
an 1933
und die Folgen“. Damit
wird an die Machtübernahme der Nationalsozialisten vor 80 Jahren
erinnert.
Jörg
Wanke von der Bürgerinitiative Zossen zeigt Gesicht ging darauf ein,
dass es in Zossen seit einigen Jahren eine Tradition ist, am
Holocaustgedenktag an die Opfer und an die Verbrechen der
Nationalsozialisten zu erinnern und gleichzeitig ein
deutliches Zeichen für freiheitliche und demokratische Werte zu
setzen. Letzteres bedeutet auch sich einzusetzen gegen eine
obrigkeitliche Politik, gegen Ausgrenzung, Rassismus und
Rechtsextremismus.
Die
amtierende Landrätin Kirsten Gurske hat mit der Einbeziehung der
eigenen Familiengeschichte aufgezeigt, dass wir alle bis heute an den
Folgen des Naziregimes zu tragen haben. Wichtig ist, dass es Orte der
Erinnerung gibt. Sie regte an, dass der Landkreis Teltow-Fläming
jährlich an einem anderen Ort den Holocaust-Gedenktag begeht.
Ich erinnerte
an Werner Robert Dalen, für den am 30.11.2012 in der Zossener
Stubenrauchstraße ein Stolperstein verlegt wurde. Werner
Dalen wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus der
Mitte der bürgerlichen, christlich-konservativen Gesellschaftskreise
in Zossen durch die „Rassegesetze“ schlagartig und willkürlich
herausgerissen und umgebracht.
Gezeigt
wurden außerdem Informationstafeln mit den Lebensstationen jener
jüdischen Bürger, die dem Holocaust zum Opfer fielen und an die
mittlerweile sieben Stolpersteine erinnern. An allen Stolpersteinen
wurden Blumen niedergelet.
An
der Gedenkveranstaltung vor der Geschwister-Scholl-Buchhandlung auf
dem Marktplatz, die von der Bürgerinitiative Zossen zeigt Gesicht
organisiert wurde, nahmen etwa 50 interessierte Einwohner, junge,
alte, Kinder und Familien teil.
Die
Erinnerung darf
nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit
mahnen. Nach wie vor
müssen wir uns damit befassen, wie Vorurteile entstehen, wo
Diskriminierung und Ausgrenzung beginnen und warum, beziehungsweise
unter welchen Bedingungen radikale Parolen und rechtsextreme
Einstellungen an Einfluss gewinnen.
Die
Stadt Zossen hatte bereits um 10 Uhr in den meisten Ortsteilen für
zwei Minuten die Sirenen ertönen lassen um an den Internationalen
Holocaust-Gedenktag zu erinnern. Nach altem jüdischen
Brauch wurden zudem kleine Steine auf die Stolpersteine gelegt.