Versprochen & Gehalten - Justizminister Helmuth Markov besuchte die Ausstellung Zossen´33 in der Fischerstraße 26

15.08.2014

Am vergangenen Donnerstag konnte ich ein Versprechen einlösen. Ich zeigte Brandenburgs Justizminister Helmuth Markov die Ausstellung Zossen'33 im geplanten Haus der Demokratie in der Fischerstraße 26. Diesen Wunsch äußerte der Minister im März dieses Jahres bei einem Besuch in Zossen. Seit Anfang Juli ist die Ausstellung nun wieder in der Fischerstraße geöffnet. Auf 14 Tafeln wird hier die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Zossen erläutert.
„Es ist beachtlich was die Bürgerinitiative an regionaler und lokaler Ortsgeschichte recherchiert und erarbeitet hat“, sagte Justizminister Helmuth Markov bei seinem Besuch. „Die Ausstellung führt vor Augen, dass die Situation in Zossen so war, wie an vielen anderen Orten Deutschlands. Die monatelange Recherche in Archiven und bei Zeitzeugen hat sich gelohnt: Nun lässt sich genauer nachvollziehen, wie die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Zossen vollzogen wurde.“

Die Ausstellung ist im vergangenen Jahr von Mitstreitern der Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ konzipiert und erarbeitet worden. Unter anderem ließen sich durch jüngst aufgefundene historische Fotos Rückschlüsse darauf ziehen, dass das Gebäude in der Fischerstraße 26 in der Zeit des Nationalsozialismus als Hitler-Jugend-Heim gedient hat. Das Gebäude trug zu diesem Zeitpunkt den Namen „Erich-Klaedtke-Heim“. Erich Klaedtke war ein NS-Funktionär, der Ende 1934 verstarb. Gefunden wurde auch der Befehl, der zur Verhaftung der überwiegend jungen Männer führte, die sich in Parteien, Gewerkschaften oder Kirche schon frühzeitig gegen den Nationalsozialismus aussprachen. Markov betonte: „Die Ausstellung Zossen '33 ist ein wichtiger Baustein der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands.“
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Vor dem Besuch der Ausstellung zeigte ich dem Minister den ehemaligen Schulhof hinter der heutigen Bibliothek am Kirchplatz in Zossen. Hier auf dem Gelände der ehemaligen Stadtschule wurden am 29. Juni 1933 insgesamt 66 Nazigegner, darunter die Mitglieder der KPD und SPD von SA- und SS-Angehörigen und Mitarbeitern der preußischen Gestapo verhaftet, verhört und misshandelt.

Auf Interesse stieß beim Justizminister auch die Rolle des Zossener Amtsgerichtes in der Zeit des Nationalsozialismus. Am 03.06.1939 erfolgte die feierliche Einweihung des Amtsgerichtes. Anwesend war auch der damalige Staatssekretär des Reichsjustizministeriums, Roland Freisler. Freisler verkörperte später als Präsident des „Volksgerichtshofes“ den nationalsozialistischen Justizterror, besonders bei der Verfolgung der deutschen Widerstandsbewegung.

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