Volksinitiative „Stoppt Massentierhaltung“ gestartet

13.03.2014

Heute, am 13. März 2014, startet das Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg die Volksinitiative „Stoppt Massentierhaltung“.

In Brandenburg entstanden in den vergangenen Jahren viele neue Anlagen zur industriellen Tierhaltung. Weitere sind in Planung. 400.000 Masthähnchen oder 37.000 Schweine pro Mastanlage sind keine Seltenheit. Im Falle von 400.000 Masthähnchenplätzen werden in einer Anlage im Jahr 3,2 Mio. Hähnchen, bei 37.000 Schweinemastplätzen werden 74.000 Schweine pro Jahr gemästet. Massentierhaltung belastet immer stärker unsere Umwelt und unsere Lebensqualität. Auch moderne Ställe dieser Größe dienen nicht dem Tierwohl, sondern degradieren das Mitgeschöpf Tier zum reinen Produktionsfaktor und widersprechen dem Tierschutz.

Die Haltungsbedingungen führen zu Stress und Krankheiten bis hin zu Knochenbrüchen bei den Tieren. Es ist zu befürchten, dass durch die Anzahl der Tiere und die Krankheitsgefahr auch im Falle von Einzelerkrankungen regelmäßig präventiv Antibiotika an alle Tiere in einem Stall verabreicht werden. Schon heute wird in den deutschen Ställen dreimal mehr Antibiotika verbraucht als in der Humanmedizin. Dadurch bilden sich verstärkt antibiotikaresistente Keime. Hier tickt eine Zeitbombe für uns alle: Eines der wichtigsten Arzneimittel für uns Menschen verliert immer häufiger seine Wirkung.

Die lokale Konzentration von Massentierhaltungsanlagen führt vor Ort zu Überdüngung von Boden, Grundwasser und Oberflächengewässer durch Gülle, Gärreste und Hühnertrockenkot. Auch die EU-Kommission ist besorgt über die Wasserqualität und fordert den Nitrateintrag in Deutschland zu senken.

Massentierhaltung schadet der Umwelt und der menschlichen Gesundheit, widerspricht dem Tierschutz und dem Klimaschutz. Der Grund: Wenige Konzerne kämpfen um die Vormacht auf dem Fleischmarkt und den Profit aus dem Verkauf von billigem Fleisch. Die Folgekosten der Anlagen hingegen werden auf die Allgemeinheit verlagert.
Die Volksinitiative gegen Massentierhaltung will die Landesregierung zu einem Kurswechsel bewegen. Wir halten die bestehenden Gesetze für unzureichend. Die Tierhaltung soll an bäuerliche Strukturen und regionale Kreisläufe gebunden werden, statt in industrielle Abläufe.

Mit der Haltung von Tieren übernehmen wir eine hohe ethische Verantwortung. Für unsere Mitgeschöpfe, für unsere Umwelt und für kommende Generationen.

Deshalb: Unterstützen Sie mit Ihrer Unterschrift die Volksinitiative gegen Massentierhaltung! Für eine umweltverträgliche Tierhaltung und mehr Tierschutz in Brandenburgs Landwirtschaft.

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