Zehntausende demonstrierten in Berlin gegen TTIP und Massentierhaltung

17.01.2015

5. Wir haben es satt!-Demonstration am 17. Januar 2015

Anlässlich der Internationalen Grünen Woche wurde gegen Gentechnik, gegen das Freihandelsabkommen TTiP und für eine umfassende Agrarwende demonstriert. Die Teilnehmer forderten einen Kurswechsel in Richtung einer Landwirtschaft, die Bauern eine Zukunft gibt, damit sie ihrer Verantwortung gegenüber Verbrauchern, Tieren, Umwelt und Klima gerecht werden können. Das machten bei der Abschlusskundgebung am Samstag vor dem Bundeskanzleramt zahlreiche Redner unterschiedlicher Organisationen deutlich. Zu der Demonstration kamen fast 50.000 Teilnehmer. Rund 90 Traktoren sind dem Protestzug vorweg gefahren. Einige Landwirte waren mit ihren Treckern aus ganz Deutschland bis zu 50 Stunden lang angereist. Der Protestzug begann am Potsdamer Platz und endete am Bundeskanzleramt.

Aufgerufen zu dem Protestzug hatten mehr als 100 Umwelt-, Verbraucherschutz- und Entwicklungsorganisationen sowie Bürgerinitiativen und Landwirtschaftsverbände. Zu ihnen zählen unter anderen der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), die Hilfsorganisationen Brot für die Welt, Greenpeace und Misereor, die Bürgerrechtsbewegung Attac und die Erzeugergemeinschaften Demeter und Bioland. Aus Brandenburg nahm das im November 2013 gegründete Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg teil. Auch ein vom Aktionsbündnis geschmückter Traktor mit Anhänger reihte sich in den Demonstrationszug ein.

Zahlreich vertreten und mit bunten Transparenten bestückt waren in Berlin auch Mitglieder der Bürgerinitiative gegen industrielle Massentierhaltung Am Mellensee, die am Morgen mit dem Zug angereist waren. Erstmals war die Bürgerinitiative auch mit einem eigenen Traktor und bunt geschmückten Anhänger vertreten.

Der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, sagte in seiner Rede bei der Abschlusskundgebung vor dem Bundeskanzleramt: "Der Protest gegen die bisherige Agrarpolitik bringt erste Erfolge. Dank bundesweit rund 250 Bürgerinitiativen wurden mehr als 100 geplante Riesen-Ställe - darunter eine Schweinemastanlage in Klausdorf - nicht gebaut.“

Das "Wir haben es satt!"-Bündnis hat in den letzten Jahren auch beim EU-USA-Handelsabkommen (TTIP) viel erreicht: TTIP ist in aller Munde und 97 Prozent der Europäer lehnen mehr Macht für Konzerne ab. Gentechnik hat durch das Engagement einer breiten Bewegung auf unseren Äckern keinen Fuß gefasst. Doch dies sind nur die Anfänge einer dringend notwendigen Agrarwende für die Zukunft einer nachhaltigen Landwirtschaft. "Das EU-USA-Handelsabkommen (TTIP) dient einseitig global agierenden Konzernen und wird vielen bäuerlichen Betrieben hier und weltweit die Existenzgrundlage entziehen. Gleichzeitig drohen die Verbraucherstandards gesenkt zu werden", sagte Jochen Fritz, Sprecher des "Wir haben es satt!"-Bündnisses.

Die Demonstration war ein eindeutiges Zeichen gegen Massentierhaltung in Mastanlagen, Gentechnik auf dem Teller und Pestizide im Essen und gegen das geplante Handelsabkommen TTIP. Gute Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität ist das gemeinsame Ziel der Demonstranten.

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