Zesch am See, eine (fast) perfekte Endmoränenlandschaft

14.03.2011

Eine Wanderung rund um Zesch

Am 13.03.2011 nahm ich mit etwa 40 weiteren Interessierten an einer Wanderung rund um Zesch teil. In der abwechslungsreichen Landschaft lassen sich die Glieder einer Glazialen Serie gut erkennen. Was an einer perfekten Glazialen Serie noch fehlt, wurde im Verlaufe der Wanderung durch Dr. Olaf Juschus vom Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU Berlin erläutert.

Die Weichseleiszeit, die vor 150.000 Jahren begann und vor 23.000 Jahren ihren Höhepunkt erreichte, formte die Endmoräne bei Zesch. Südlich des Ortes verlief die Eisrandlage. Die Eismächtigkeit betrug hier etwa 100 m. Die gestauchte Endmoräne ist in den Wäldern bei Zesch noch gut zu erkennen. Einer dieser Berge ist der 92.6 m hohe Weinberg. Südlich der Endmoräne schließt sich gut sichtbar der Sander an, der durch den Abfluss der Schmelzwässer entstand.

Was an der perfekten Glazialen Serie fehlt, ist die Grundmoräne. Dort wo die Grundmoräne war, hatte sich mit dem weiteren Abschmelzen der Eismassen ein Miniurstromtal gebildet. Einige größere Toteismassen blieben zurück. Als diese Eismassen langsam schmolzen, entstanden in den Hohlformen die Zeschseen – das war auch gut so.

Ich habe auch einen schönen Windkanter gefunden. Das sind Steine, deren Oberfläche durch losen, von Wind getriebenen Sand abgeschliffen wurden. Wie in einem Sandstrahlgebläse schleift sich dabei die dem Wind zugewandte Seite eines Steines ab und wird zu einer glatten Fläche. Dr. Juschus erklärte mir, dass es ein Porphyr aus Schweden ist, der mit den Eismassen nach Zesch transportiert wurde.

Eine schöne und interessante Wanderung bei herrlichem Wanderwetter.

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